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"Stil.Voll - Kunst aus dem Innviertel"

"Stil.Voll - Kunst aus dem Innviertel"

Die Sammlung des Museums Innviertler Volkskundehaus geht auch im Bereich der bildenden Kunst auf die Aktivitäten des bereits 1910 gegründeten Rieder Musealvereins zurück. Als es Anfang der 1930er Jahre dem damaligen Kustos Max Bauböck gelang das Vertrauen von Pfarrer Johann Veichtlbauer und dessen Sammlung für Ried zu gewinnen, entstand im ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Pfarrhofs am Kirchenplatz das Museum Innviertler Volkskundehaus. Bald über-siedelten auch die umfangreichen Bestände des Musealvereins in das neu adaptierte Gebäude. Damit waren die bis dahin genutzten Räumlichkeiten im Schulgebäude an der Promenade frei und es entstand hier die Innviertler Galerie, die am 25. November 1934 eröffnet wurde

Ziel der Innviertler Galerie war die Errichtung und Erhaltung einer öffentlichen Kunstsammlung und das Schaffen einer ständigen Ausstellungs- und Verkaufsmöglichkeit für die heimischen Künstler. In den folgenden Ausstellungen waren neben Werken von Mitgliedern der Innviertler Künstlergilde (IKG), des Oberösterreichischen Kunstvereins und der Künstlervereinigung „Maerz“ auch Arbeiten von verstorbenen Meistern zu sehen. Obwohl die Innviertler Galerie nicht ausschließlich auf die IKG fokussiert war, übernahm sie in den folgenden Jahren fast alle Aufgaben der Künstlervereinigung und bildete eine neue Basis für die regionale bildende Kunst. Insgesamt waren in der Innviertler Galerie auch drei große Ausstellungen von Alfred Kubin zu sehen: 1937 zu seinem 60. Geburtstag, 1944 „Alfred Kubin aus Privatbesitz“ und 1947 zu Kubins 70. Geburtstag 150 Blätter der Sammlung von Maria Waldeck.

Die Innviertler Galerie übersiedelte 1943 in das Haus am heutigen Hauptplatz Nr. 3. Es gab viele Ausstellungen bis im September 1944, im Zuge der allgemeinen Kultureinschränkungen, auch in Ried der Galeriebetrieb eingestellt werden musste. Überregionale Bedeutung hatten neben den Kubin-Ausstellungen die Präsentationen „Deutsche Kupferstecher der Gegenwart“ und die Schau „Innviertler Kunst der Gegenwart“, über die Max Bauböck schrieb: (ein) „eindrucksvolles Zeichen der unveränderbaren Präsenz der IKG“. 

An den Saisonausstellungen der Innviertler Galerie nahmen nicht nur Mitglieder der IKG wie Alfred Kubin, Engelbert Daringer, Hugo von Preen, Aloys Wach, Adolf Rauch, Anton Lutz, Herbert Dimmel oder Ekke Ozlberger, sondern auch viele Künstler teil, die später der Gilde beitreten sollten oder deren Werke in der Sammlung der Innviertler Galerie (heute im Museum Innviertler Volkskundehaus) vertreten sind: Leo Adler, Franz Glaubacker, Richard Diller, Wilhelm Höhnel, Wilhelm Traeger, Wilhelm Schnabl, Hermann Mayrhofer, Franz Sedlacek, Egon Hofmann, Anton Filzmoser, Albin Stranig, Hans Mairhofer, Hans Frank, Hans Pollack, Hanns Kobinger, Hans Franta, Hans Mayrhofer, Roman Erich Petsche u.a. 

Der Bestand der Innviertler Galerie wurde durch Widmungen und Ankäufe aus Provisionserlösen stetig erweitert, was zu einem deutlichen Anwachsen des Kunstbestandes führte – eine Strategie, die auch in der Gegenwart ihre Fortsetzung finden sollte. Heute umfasst der Galeriebestand mehr als 5.500 Gemälde, Grafiken und Skulpturen.

Bei dieser Ausstellung im Museum Innviertler Volkskundehaus werden lange nicht gezeigte Werke aus dieser umfangreichen Sammlung gezeigt. Höhepunkte sind Werke von Alfred Kubin, Margret Bilger, Louis Hofbauer, Alois Wach und vielen anderen Innviertler Künstler:innen.