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Sonderausstellung 2011 - Licht & Schatten. Glas-Graphik-Skulptur


Hinter dem Namen Atelier3Klang verbirgt sich mehr als nur ein klingender Name.
Das Atelier, also die Künstlerwerkstatt, ist genauso enthalten wie der Klang, die Verbindung zur Musik also. Und letztendlich ist der 3-Klang als harmonikales Verhältnis eine wichtige Grundstruktur in der Musik.
 
Atelier3Klang – da steckt aber noch mehr dahinter:
Atelier3Klang ist die Familie Osterberger, die in Riedau lebt und sich mit Kunst auf sehr vielseitige Weise beschäftigt, besser noch ist es ihr gelungen a ls Familie Kunst in Einklang zu bringen. Eigentlich doch in 3-Klang, denn jede(r) beschäftigt sich auf ihre/seine Art und Weise unabhängig mit Kunst:
 
Christine Osterberger ist Sängerin. Als Brechtsängerin hat sie sich einen Namen gemacht und trat sogar im Brechthaus in Berlin auf. Auch ihre Chansonabende gibt sie über die Grenze hinaus, trat im Passauer Scharfrichterhaus auf und kam über Berlin bis nach Bremen. 
Doch sie malt auch und bevorzugt dabei Pastellkreide und Holzschnitt. Sie liebt farbkräftige Kompositionen, die sie zu Papier bringt. Spontan. Eigenwillig. Unverwechselbar. Nicht das große Konzept dahinter ist ihr wichtig, das Schöpfen aus dem Augenblick: weil es gerade jetzt sein muss, raus will, darzustellen ist.
„Seelenabreibungen“ bezeichnet sie selbst ihre Art des Arbeitens. Seelenabreibungen, die auf Papier, Pappe, Holz und/oder Metall übertragen werden müssen. Als Ergebnis eben jene farbenprächtigen und ausdrucksstarken Darstellungen, wie sie in dieser Ausstellung zu bewundern sind.
 
Paul Osterberger studierte an der Kunsthochschule Linz und hat seit jeher gezeichnet. Nach längerer Pause hat er für sich die Federzeichnung wieder entdeckt. Aus Kreuzschraffuren - oft mehrfarbig anlegt – entwickelt er plastische Formen. Wie Nebelerscheinungen tauchen sie beim Arbeiten auf und werden zu eigenen Bildgeschichten verdichtet. Ganz im Gegensatz zu Christines Arbeiten entstehen seine in einem oft tagelangen Prozess. Strich für Strich wird geduldig gezogen. Dann, oft erst nach stundenlangem Arbeiten entstehen aus dem immer dichter werdenden Strichgewirr Strukturen und Formen, die jetzt in ein kompositorisches Konzept zu bringen sind. Seine Bildgeschichten entstehen. Der Ausarbeitung der entdeckten Formen und Aussagen wird höchste Aufmerksamkeit gewidmet. Dabei ist wichtig die Grundzüge der assoziativ aufgetauchten Themen zu präzisieren und auszuarbeiten. Die Proportionen die somit entstehen sind keine realistischen mehr, wodurch aber eine eigenständige Bildsprache entsteht. Seine plastischen Arbeiten sind stark von der Auseinandersetzung mit Geometrie geprägt. Ob in Metall oder Holz: einfache Formen und Proportionen entwickeln sich in den Raum und erobern diesen. Die Holzplastiken sind archaisch mit Säge und Broathack´n (= Breithacke: wurde früher zum Zuhacken der Tramhölzer verwendet) gefertigt.
 
Paul Josef Osterberger ist der Sohn der beiden. Sein Drang zum künstlerischen Arbeiten wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt, und seine ersten handwerklich-künstlerischen Erfahrungen sammelte er schon als Kleinkind vor dem Kindergarten. Damals betrieben seine Eltern noch selber die Bäckerei in Riedau und klein Pauli lebte seinen Schaffensdrang mit Teigarbeiten aus und die Backstube wurde für lange Zeit zu seinem Lieblingsspielplatz. Nach der Hauptschule kam er an die HTL Steyr und schloss diese 2005 mit der Ausbildung zum Kunstschmied und Metallplastiker ab. Seine Liebe zu heißen Dingen gipfelte nach Backstube und Schmiedeausbildung in dem Wunsch Glasmacher zu werden. So kam er nach Zwiesel im Bayerischen Wald, besuchte dort die Glasfachschule, die er im Sommer 2008 abschloss.
 
 
Christine Osterberger – Objekte, Kreidezeichnungen, Holzschnitte
Paul Osterberger – Objekte, Tuschegraphiken,  Bleistiftzeichnungen
Paul Josef Osterberger – Glas- & Metallobjekte