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Robert Wallner, Spurensuche

Robert Wallner, geboren 1956 in St. Marienkirchen bei Schärding, arbeitet als Autodidakt, der die Fülle künstlerischer Impulse des 20. Jahrhunderts auf sich wirken läßt und diese in seiner persönlichen Art zu verarbeiten versteht. Vor allem der Surrealismus - und hier vor allem die Frottagetechnik von Max Ernst – wurde ihm zu einer wichtigen schöpferischen Quelle. Als Untergrund verwendet Robert Wallner meist Holzschleifstaub, den er mit Leim vermischt. Durch den pastosen Auftrag erreicht er eine Materialisierung der Oberfläche. Die Farbigkeit seiner Assemblagen ist stark reduziert.

Ähnliche Bedeutung wie der Surrealismus hat in Wallners Oeuvre die primitive Kunst. Neben den Gestaltungsprinzipien Frontalität und Symmetrie sind es gewisse Gestalten, die mitunter Symbolcharakter erhalten – etwa menschliche Silhouetten, Gesichter, Tiere, insbesondere der Fisch, Engel oder Kruzifixe. Diese Zeichen prägen auch Arbeiten auf Papier. Seit Ende der achtziger Jahre spielen aufgefundene Materialien eine immer größere Rolle. Fundstücke der bäuerlichen Welt oder des Handwerks wie zum Beispiel Nägel werden ihrem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang entrissen und in einen völlig neuen Kontext gestellt. Gebrauchsspuren an den Objekten werden aufgegriffen und künstlerisch weiter bearbeitet.

Zu den Fundstücken zählen auch Fotos und Postkarten wodurch auch ein stark gesellschaftlicher Aspekt zum Tragen kommt. Diese mediale Ebene stellt eine wichtige Tendenz im gegenwärtigen Kunstschaffen dar. Durch solche Zeitdokumente finden politische Ereignisse wie etwa der Golfkrieg oder der Jugoslawienkonflikt Eingang in das künstlerische Schaffen Robert Wallners. Jüngst entstanden ist die Serie der Feldpostbriefe.