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Herbert Rosendorfer- Fridolin Dallinger: Gemälde und Grafiken

Nach der Ausstellung „Gene Meme Musica“, die das Phänomen der sich über sechs Generationen fortsetzenden Musikalität und Kreativität innerhalb einer Familie aufgezeigt hat, soll nun das bildnerische Schaffen von Prof. Fridolin Dallinger und seines Freundes Herbert Rosendorfer beleuchtet werden. Der malende Komponist und der zeichnende Schriftsteller, der auch komponiert, lernten einander bereits in den Fünfzigerjahren bei den Österreichischen Jugendkulturwochen in Innsbruck kennen. Seither verbindet sie über Jahrzehnte eine künstlerische Freundschaft. Nach Eppan findet in Ried die zweite gemeinsame Ausstellung statt.

Fridolin Dallinger, geboren 1933 in Eferding, absolvierte zunächst das Bischöfliche Lehrerseminar in Linz, sowie Kompositionsstudien an der Musikschule der Stadt Linz und am Bruckner-Konservatorium in Linz, Fachstudien an den Musikakademien in Wien und Salzburg folgten. Von 1953 bis 1993 unterrichtete er an Volks- und Hauptschulen, Gymnasien und an der Pädagogischen Akademie. Als Komponist wurde Fridolin Dallinger mehrfach ausgezeichnet, u.a. durch den Österreichischen Staatspreis, den Theodor Körner-Preis, den Kulturpreis des Landes Oberösterreich und den Heinrich-Gleißner-Preis. Von seinen zahlreichen musikalischen Werken seien drei Symphonien, das Ballett „Die sieben Todsünden“, das Musical „Die goldenen Zwanziger“, die Kantate „Bilder einer Einstellung“ und das weltliche Oratorium „Die Donau“ hervorgehoben.   Zur Malerei wurde er schon in seiner Kindheit von seinem musischen Vater angeleitet. Sein bevorzugtes Sujet ist die heimische Landschaft. Malerei bedeutet für Fridolin Dallinger Kompensation und Ergänzung seines kompositorischen Schaffens.

Herbert Rosendorfer, geb. 1934 in Bozen, aufgewachsen in Kitzbühl und München, studierte dort nach dem Abitur zuerst an der Akademie der bildenden Künste, später Rechtswissenschaft. Von 1967 bis 1993 war Herbert Rosendorfer Amtsrichter in München, dann bis 1997 Richter am Oberlandesgericht Naumburg. Herbert Rosendorfer, der auch Honorarprofessor für Bayerische Literaturgeschichte an der Universität München und Mitglied der Bayerischen Akademie der schönen Künste ist, lebt heute wieder in der Nähe von Bozen. Letztes Jahr erhielt er den Jean-Paul-Preis, die höchste Auszeichnung für Literatur, die der Freistaat Bayern zu vergeben hat. Mit einem umfangreichen Werk, bestehend aus Romanen, Erzählungen, Kurzgeschichten, Theaterstücken und Drehbüchern hat Herbert Rosendorfer eine bedeutende Stellung in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur erworben. Als Meister grotesker Erzählkunst erweist er sich nun auch mit seinen satirischen Zeichnungen, die eigentlich erst in letzter Zeit einem breiten Publikum durch Ausstellungen bekannt wurden und nächstes Jahr in Buchform (Nymphenburger Verlag) verfügbar sein werden. Die Originalarbeiten (Feder, Farbstift und Aquarell) die bei der Ausstellung im MUSEUM Innviertler Volkskundehaus zu sehen sind, zeigen eine von subtil schrägem Humor und hintergründiger Komik getragene Beschreibung des Menschendaseins in seiner valentinesk-verrückten Realität – explosiv-skurrile Idyllen in fein strukturiertem Duktus – satirische Literatur mit dem Zeichenstift.