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Wolf Friedwagner, Städtebilder

Das Licht von Turner, das Verschwommene der Impressionisten, die Kühnheit im Anlegen der Stadtlandschaft von Kokoschka und Moldovan - Wolf Friedwagner hat sich die Bilder verstorbener und zeitgenössischer Maler erschaut und setzt seine erworbene Tecknik als Kontrapunkt dagegen. Es dauert lange, bis er sich über ein Bild wagt. Erst wenn er die Grundlinie einer Skyline „auswendig“ kann, geht er ans Aquarellieren - dann aber mit der Rasanz Moldovans. Wolf Friedwagner hat eine aufwendige Technik entwickelt, die es ihm unmöglich macht vor Ort zu malen. Vor Ort wird gezeichnet. Von seinen Streifzügen bringt er viele Skizzen mit, die von Empfindungen und Farbnotizen begleitet sind. Zu Hause erfolgt die Umsetzung in seine spezifische Aquarelltechnik, die er oft zusätzlich durch die Verwendung von Pastellkreide abwandelt - er sagt dann dazu „pastellieren“. Eindrücke und Stimmungen werden so bildhaft gemacht - topographische Fakten mit Empfindungen verbunden.

Städte üben auf ihn, der auf dem Lande lebt, einen besonderen Reiz aus. Persönliche Erlebnisfähigkeit, handwerkliche Reife und kompositorische Sicherheit verbinden sich zu beeindruckenden Bekenntnissen zum Thema Stadtansicht. Von allen Städten - zu sehen sind in der Ausstellung Ansichten von Florenz, Köln, Berlin, Prag, Wien, Salzburg und Linz - hat ihn die Lagunenstadt Venedig am meisten fasziniert - hier war die Herausforderung am größten.

Wolf Friedwagner, dem handwerkliches Können ebenso wichtig ist wie die Verwendung von hochwertigen Papieren und Farben, legt ein klares Bekenntnis zur gegenständlichen Malerei und zur Schönheit - ohne Neigung zur Schönfärberei oder Gefälligkeit - ab.

Wolf Friedwagner - geboren 1946 in Ried im Innkreis - lebt in Senftenbach.