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Josef Gron

* Ried im Innkreis | 6. August 1899

† Hartheim | 22. Jänner 1942

Tischler, politischer Widerstand, 42 Monate in KZs (Dachau, Flossenbürg). 

Josef Gron war das einzige Kind des katholischen Ehepaares Theresia und Johann Gron in Ried, Johannesgasse 13. Seine Familie übersiedelte bald nach Salzburg. Er erlernte den Beruf des Kellners, heiratete eine Italienerin und bekam mit ihr zwei Kinder. Die Familie lebte in Turin. Ab Juli 1936 wohnte Josef, ohne seine Frau und Kinder, wieder in Salzburg, Bergstraße 21. Die Gestapo verhaftete ihn am 20. Mai 1938. Mitte Juni nahm ihn das KZ Dachau mit der Häftlingsnummer 16 390 auf. Er erhielt einen roten Winkel, der ihn als politisch Verfolgten auswies. Von 27. September 1939 bis März 1940 schuftete er im KZ Flossenbürg mit Häftlingsnummer 715, dazwischen im Außenlager Westerbork. Nach Dachau kehrte er am 2. März 1940 wieder zurück. Er war sicherlich schon ausgeschunden und ausgehungert, krank und kaum mehr arbeitsfähig. Laut Zeugenaussage von Egon Zill, ehemaliger Schutzhaftlagerführer von Dachau, wurde Gron für den Transport nach Hartheim ausgesucht, als sein Arbeitskommando am Abend auf den Appellplatz kam. Am 22. Jänner 1942 führte ihn ein „Invalidentransport“ nach Hartheim. Das war üblicherweise auch der Todestag. Leider sind auch im Archiv des KZ Dachau die Gründe für die KZ-Einweisung nicht dokumentiert. In der Stadt Salzburg wurde zum Gedenken vor seiner ehemaligen Wohnung ein sogenannter „Stolperstein“ verlegt.

Josef Gron und 195 weiteren Todesopfern von Nationalsozialismus und Faschismus im Bezirk Ried im Innkreis ist der Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus gewidmet.

Quelle: Gansinger, Gottfried: Nationalsozialismus im Bezirk Ried im Innkreis – Widerstand und Verfolgung 1938-1945. Innsbruck – Wien – Bozen: Studien Verlag 20164.