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Sonderausstellung 2009 - Johanna Fessl - Heidi Zenz

Die Künstlerinnen Johanna Fessl und Heidi Zenz verbindet der Rohstoff Erde. Die Vielfältigkeit dieses Materials wird von beiden in mannigfachen Themen abgehandelt. Von Johanna Fessl wird die rohe Erde zur Keramik in außergewöhnlicher Weise geformt, gefertigt und gebrannt. Heidi Zenz setzt auf die farbliche Vielfalt der Erde, säubert, zerstößt, mörsert und verwendet diese als Malmaterial.

Beide Künstlerinnen gehören der Innviertler Künstlergilde an.

Johanna Fessl, Keramikerin

Johanna Fessl gibt ihren Kunstwerken eine philosophische Bedeutung. Sie benennt ihre Arbeiten, Gefäße, Skulpturen, Reliefs, mit „Gesichter der Erde“, „Behälter für die Seele“, oder „(Be)-trunkene Flaschen“. Diese sind für sie als Synonym für den menschlichen Körper gedacht.

Die Techniken die sie anwendet sind Steinzeugkeramik, Terra Cotta, Raku oder graphische Darstellungen mit für das Feuer bestimmten Farben. Seit 2006 gilt ihre besondere Hinwendung den „(Be)-trunkenen Flaschen“, die sie mit Feder, Farbstift, Bleistift, Wasserfarben zeichnet oder auch radiert.

Johanna Fessl wohnt und arbeitet in der Innviertler Gemeinde Diersbach. Sie absolvierte das Keramikstudium an der Hochschule für Gestaltung in Linz. Seit 2008 hat sie in der ehemaligen Schneiderwerkstatt ihrer Eltern in der Gemeinde Andorf eine Galerie und das Atelier „TONSCHNEIDER“ eingerichtet.

Heidi Zenz, Prozesskunst

Der behutsame Umgang mit der Natur ist für Heidi Zenz die Basis der künstlerischen Auseinandersetzung. Sie erkennt ihr natürliches Umfeld als ihr Arbeitsumfeld an, deren Materie und Ereignisse als Arbeitsmaterial und deren Realität als Thema und Motto.

Zu Pulver gestampfte Erde wird auf eine Weise präsentiert, die dem Muster einer rituellen Anordnung entspricht. Diese Anordnung dient dem Zweck, das Einzigartige zu offenbaren, indem Natürliches arrangiert wird. Materie, deren Existenz zu abertausend besteht, wird voneinander getrennt und in den Kontext der ewigen Ordnung gestellt. Die Hervorhebung des Einzelnen, die Sicht auf Individualität bewirkt eine neue Sinnesrichtung und die Einsicht, dass sich Natur niemals wiederholt.