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Sonderausstellung 2008 - Albin Stranig zum 100. Geburtstag

Albin Stranig wurde 1908 in Kapfenberg geboren. Der Vater, Alois Stranig, war Gemeindesekretär, die Mutter, Maria Stranig, geb. Hruby, Hutmacherin. Als Albin Stranig zehn Jahre alt war, starb der Vater.
Mit seinen Mitschülern an der Grazer Kunstgewerbeschule, Rudolf Szyskowitz und Alexander Silveri, trat Stranig dem Bund „Neuland“ bei. Die Ideale dieser kulturellen und religiösen Erneuerungsbewegung waren Freundschaft, Treue, Wahrhaftigkeit, Einfachheit, Allgemeinverständlichkeit und -zugänglichkeit.

Gemeinsam mit Werner Berg studierte Albin Stranig bei Karl Sterrer an der Wiener Akademie, wo auch die Studienkollegen Leopold Birstinger, Max Weiler und Karl Weiser zu seinen Freunden wurden. Karl Sterrers Ziel war es, seine Schüler nicht bloß fachlich sondern auch allgemein durch philosophische und literarische Anregungen zu bilden.

Die Sommermonate verbrachte er im abgelegenen Weiler Weiketsedt (Gemeinde Schildorn), südlich von Ried im Innkreis, wo sich seine Mutter niedergelassen hatte und für die Bauern der Umgebung als Schneiderin arbeitete.

Nach Abschluss seiner Akademieausbildung zog Albin Stranig 1932 ganz nach Weiketsedt, ehe er 1934 mit Mutter und Schwester nach Graz übersiedelte und als freischaffender Künstler tätig war. In Ried hatte er seine spätere Frau, Margarete Krausmann, kennengelernt, die er 1938 heiratete. 1939 wurde Tochter Grete geboren, ein Jahr später erblickte Tochter Trude das Licht der Welt. 1940 erfolgte Albin Stranigs Berufung an die Grazer Kunstgewerbeschule, ein Jahr später wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, aber aus gesundheitlichen Gründen frontuntauglich erklärt und deshalb als Zeichner zum Stab versetzt. Nur bei den Heimaturlauben konnte Albin Stranig das Glück mit seiner jungen Familie genießen und in zahlreichen Zeichnungen immer wieder seine heranwachsenden Töchter darstellen. So entstanden seine schönsten Kinderzeichnungen.

Mitte November 1944 wurde nahe der Ortschaft Désandans ein deutscher Transportkraftwagen von einem französischen Panzer getroffen. Unter den Insassen dürfte sich Albin Stranig befunden haben.