Startseite > KULTUR > Museum Innviertler Volkskundehaus > Sonderausstellungen

Krippendarstellungen von Hans Mairhofer-Irrsee und Meinrad Mayrhofer

Die Krippe als Teil des bäuerlichen Jahresbrauchtums mit religiösem Hintergrund hatte im Hause Mairhofer/Mayrhofer (die unterschiedliche Schreibweise des Nachnamens geht auf einen Schreibfehler beim Standesamt zurück, sodass Hans Mairhofer mit „i“, seine Frau und die Kinder aber mit „y“ geschrieben wurden) in Zell am Moos Tradition.

 Hans Mairhofer-Irrsee geboren am 5. Jänner 1914, gestorben am 15. August 1998. Bereits in der Volksschule wurde man auf das Talent des Wolfbauern-Sohns zum Zeichnen und Schnitzen aufmerksam, das durch die Bekanntschaft mit den Bildhauern Jakob Adlhart (geb. 1898 München, gest. 1985 Hallein) und Josef Furthner (geboren 1890 Zell an der Pram, gestorben 1971 in Wien) sehr gefördert wurde. 1934 stellte er auf Einladung von Pfarrer Veichtlbauer im Volkskundehaus Ried aus – es war dies seine erste Ausstellung. Von diesem Zeitpunkt an gab es ein intensives öffentliches Interesse für seine Arbeiten. 1939 musste Hans Mairhofer zu Militär und Frontdienst einrücken. 1947 kehrte er aus russischer Kriegsgefangenschaft heim und fasste den Entschluss sich ausschließlich der Holzbildhauerei zu widmen. 1948 stellte er seine Werke anlässlich der Feier 1200 Jahre Stift Mondsee erstmals nach seiner Heimkehr öffentlich aus. Im anno santo 1950 unternahm er eine dreimonatige Fußwanderung nach Rom. Für seine beträchtliche Sammlung bäuerlichen Kulturgutes errichtete er das Irrseer Heimathaus.

Wichtig für Hans Mairhofer war es, aus der Tradition Neues zu schaffen. Im Sinne einer erneuerten Volkskunst gelangte er um 1960 durch die Auseinandersetzung mit moderner Kunst zu einem rustikalen und doch sehr verinnerlichten Expressionismus. Die Krippe war für Hans Mairhofer-Irrsee Teil des Jahresbrauchtums, der religiöse Hintergrund bot ihm die Möglichkeit zur Beschäftigung mit dem Thema Familie. Stets legte er Wert auf eine psychologisierende Aufstellung der Krippenfiguren bei der alles dem Zentrum zustrebt. Da ihm die Einzelfigurenaufstellung zu viel offen ließ, ging er schließlich dazu über vor allem Krippenreliefs und Blockkrippen zu schaffen. Das Thema Krippe zieht sich durch alle Schaffensperioden Hans Mairhofer-Irrsees. Sein künstlerisches Talent vererbte er seinen Kindern Meinrad (Bildhauer), Koloman (Restaurator) und Monika (Keramikerin)

 Meinrad Mayrhofer geboren 1958 in Zell am Moos, wurde von frühester Jugend an durch die künstlerische Tätigkeit des Vaters Hans Mairhofer-Irrsee angeregt. 1973-1977 besuchte er die Bundesfachschule, Abteilung Bildhauerei, in Hallstatt. Seit 1979 ist er freischaffend als Bildhauer und Maler tätig und mit allen plastischen Techniken und Materialien vertraut. Bevorzugte Materialien sind – auch bei seinen Krippendarstellungen - Holz, Bronze und Papiermachée. Zahlreiche Ausstellungen, Teilnahme an Symposien, Studienaufenthalte in Italien, Frankreich, Marokko, Deutschland, Tschechien und Ungarn.

Während in der Ausstellung im Museum Innviertler Volkskundehaus kleinere Arbeiten bis hin zu einer Baumstammkrippe ausgestellt sind, kann man monumentale Krippendarstellungen von Meinrad Mayrhofer beim Lignorama in Riedau und im Garten des Wiener Volkskundemuseums besichtigen.