“Kreuze, Marterl und Kapellen aus der Sicht von Werner Ohnesorg”

Werner Ohnesorg ist Fotograf aus Leidenschaft – sein Spezialgebiet sind Kleindenkmäler, die er gekonnt in Szene setzt. Der pensionierte HTL Lehrer aus Ried präsentiert seine Werke nun in der Ausstellung “Kreuze, Marterl und Kapellen aus der Sicht von Werner Ohnesorg” im Museum Innviertler Volkskundehaus.

Unsere Kultur ist bis heute zutiefst christlich-katholisch geprägt, und damit auch vieles, das durch menschliches Wirken beeinflusst ist, wie z.B. unsere Kulturlandschaft. Auch als nichtgläubiger Mensch kann man nicht umhin, dieser Prägung in Form von sakralen Denkmälern und kirchlichen Bauwerken zu begegnen. 

Das gilt nicht nur für bebautes Gelände. In der Natur trifft man ebenso vielerorts auf Zeichen und Zeugen dieser Prägung – seien es Wegkreuze und Marterln als Kleindenkmäler oder Kapellen und Andachtsplätze.

Wir finden vielfältigste Erscheinungsformen: Weg- und Flurkreuze, Feldkreuze, Wetterkreuze, Arma-Christi-Kreuze, religiöse und profane Erinnerungstaferln, Gedenksteine, Bildstöcke, Marterl, kleine und größere Kapellen, etc. Einige sind versteckt im Gelände, andere wieder finden sich an prominenter Stelle, besondere Plätze anzeigend. 

Manche wirken bescheiden, zurückhaltend, andachtsheischend, andere wieder eindringlich, dominant, machtdemonstrierend, einschüchternd, Respekt einfordernd. Oft bestimmen sie den Eindruck, den wir von der Landschaft gewinnen, in mehr oder weniger großem Umfang mit. Immer jedoch bilden sie einen Kontrast zu ihrer Umgebung, erregen Aufmerksamkeit.

Historische Kleindenkmäler, oft hunderte Jahre alt, begegnen einem genauso wie Erinnerungstafeln aus jüngster Zeit. Viele werden sorgsam gepflegt und erhalten, manche werden nicht mehr beachtet, fallen dem Vergessen anheim, verfallen. Ihre Errichtung erfolgte und erfolgt oft auf Privatinitiative, die Gründe dafür sind unterschiedlich. Manchmal kann man sie aus vorhandenen Inschriften entnehmen, aber oft bleiben sie dem Vorbeikommenden verschlossen. Welche Geschichten mögen sich wohl dahinter verbergen?