„Aus den Zyklen“ – Wolfgang Friedwagner zum 75. Geburtstag

Das Museum Innviertler Volkskundehaus zeigt Werke des Rieder Malers und Grafikers Wolfgang Friedwagner. Der Künstler folgt den Worten und den frühen Collagen seines verehrten Lehrers Prof. Wilhelm Träger und widmet sich in seinen Arbeiten kritischen/politischen Themen. Zyklen wie zum Beispiel „Der Fall der Berliner Mauer“ wurden sowohl grafisch und auch als Collage gestaltet. 

Besonders nach dem Tod seiner Frau 2012 half ihm diese Technik Gefühle, Ängste und phantastische Bildwelten besser ausdrücken zu können. Immer wieder taucht das Auge in seinen Arbeiten auf, die Bedrohung durch einen bösartigen Tumor schürte die Angst vor Erblindung. Während dieser Zeit lernte Wolfgang Friedwagner das Werk des tschechischen Künstlers Jiři Kolář kennen, der für seine ausgefallenen Schnitttechniken bekannt ist. 

Seit 2012 entstanden Zyklen wie CON ALMA, Bilder aus INMIRLAND, STRUKTUREN und HOMMAGE AN KUBIN.

Mehr als zwei Jahrzehnte zurück liegen die vielen Aquarelle und Pastelle, die nach Reisen entstanden, und – wie könnte es anders sein – zu Zyklen heranwuchsen. Venedig, Salzburg, Köln, Prag und Berlin – und natürlich die nähere Umgebung waren lange Zeit beliebte Ziele.

Mit der Hinwendung zur Radierung schließt sich ein Kreis. Von der Zeichnung kommend (Bleistift und Feder) widmet sich der Künstler seit 4 Jahren intensiv Strichätzung und Aquatinta. Die Nähe zur Druckwerkstatt Scheinhaus (Oberösterreichs einzige öffentliche Werkstatt), wo jährlich Kurse und Seminare mit anerkannten Größen angeboten werden, ermöglicht eine Weiterentwicklung und ist sogleich eine geistige Herausforderung. Für die Ausstellung ist die Herausgabe einer limitierten Edition von sieben Radierungen vorgesehen – präsentiert in einer wunderschönen Kassette aus der Werkstatt der Rieder Buchbinderei Ammering. Das marmorierte Papier hat noch der heuer verstorbene Ernst Wilhelm Ammering hergestellt.

(Auch hier wieder 3 Zyklen: IM WEINGARTEN – MOORLANDSCHAFTEN – BÄUME)