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29.11.2013-25.01.2014 Krippen von Robert Himmelbauer

 

Als Robert Himmelbauer 1931 in Unterweißenbach (Bezirk Freistadt) als lediges Kind, geboren wurde, waren seine Zukunftsaussichten düster. Die ersten acht Jahre seines Lebens verbrachte er in großer Armut bei seiner Mutter und seinem Onkel, einem Schuster, der lediglich ein paar Kühe besaß. Immer wieder bekam er zu hören „aus dem ledigen Kind wird nichts“. Als er dann mit acht Jahren nach Unterweißenbach zur Familie Mühlleitner, kam die ein kleines Geschäft betrieb, ging es ihm besser, er musste aber täglich mindestens zwölf Stunden arbeiten!

Später verdiente Himmelbauer seinen Lebensunterhalt zunächst als Schneider und war dann bei der Diözesanfinanzkammer tätig.

Das Schnitzen und Gestalten von Krippen brachte er sich selber bei. In unermüdlicher Arbeit entstanden seine unverwechselbaren Blockkrippen aus bunt bemaltem Ton, Holz und Stein. Allen Krippen gemeinsam ist die innige Behandlung des weihnachtlichen Geschehens. Markant ist die Geschlossenheit seiner Darstellungen – um die heilige Familie herum drängen sich die Gruppen der Hirten, der heiligen Könige und der armen und reichen Gläubigen. Sogar die Tiere, der Esel, der Ochse und die Schafe scheinen teilzuhaben am freudigen Ereignis.

Obwohl Himmelbauer mit seinen Krippenschöpfungen sehr erfolgreich war, wagte er es nicht, seine fixe Anstellung zu kündigen und sich ganz auf seine volkskünstlerische Tätigkeit zu verlegen, denn er fürchtete, dass er den Lebensunterhalt für seine Frau und die vier Kinder nicht bestreiten könnte.

Robert Himmelbauer lebt heute in Hirschbach und Linz. Mit seinen Exponaten war Robert Himmelbauer bei den Weltausstellungen in Verona, Paris, Köln und Innsbruck vertreten. Im Auftrag der UNESCO baute er eine Krippe für das Krippenmuseum in Bethlehem.