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27.01.2018 - 17.03.2018 - In Memoriam Helmuth Fetz - ein Maler des Phantastischen Realismus

in memoriam

Helmuth Fetz

1928 - 2010

Helmuth Fetz

Der gebürtige Vorarlberger und Wahlinnviertler Prof. Helmuth Fetz absolvierte zunächst die Meister-schule für Dekorationsmalerei und begann 1960 zu malen. Nach dem Studium der Alten Meister entstanden Landschaften, Stillleben und Porträts im Stile eines betont realistischen Expressionismus. Durch die Begegnung mit den Werken der beiden in Bregenz tätig gewesenen Maler Rudolf Wacker und Herbert Reyl-Hanisch kam Helmuth Fetz mit der Neuen Sachlichkeit in Berührung und wurde zu einem Vertreter des Phantastischen Realismus. 

In brillanter Technik verstand es Helmuth Fetz mit dem Medium einer wirklichkeitsbezogenen Malerei über die sichtbare Erscheinung der Wirklichkeit hinaus zu gehen. Der Betrachter ist mit Dingen konfrontiert, die aus dem eigenen Erfahrungsbereich vertraut sind, jedoch durch die kompositionelle Zusammenfügung ihrem ursprünglichen Kontext entrissen, eine neue Interpretation erfahren. Dies trifft vor allem auf die ab 1963 entstandenen Stillleben zu, bei denen seine Liebe zum – oft hintergründigen – Detail am deutlichsten zum Ausdruck kommt.

1988 wurde Helmuth Fetz in die Innviertler Künstlergilde aufgenommen, ein Jahr später übersiedelte er von Bregenz nach Mehrnbach. Das Innviertel wurde dann immer öfter Motiv für seine Bilder. Neben der Ölmalerei widmete sich Helmuth Fetz auch der Radierung. Er schuf in dieser Technik die vier Zyklen „Winter am Bodensee“, „Dornbirner Veduten“, „s‘ Wälderbähle“ und „Innviertler Städtebilder“ – letzteren als Referenz an seine neue Heimat.

Helmuth Fetz, der seine Bilder zumeist mit „HeFe“ signierte, zeigte seine Werke zu Lebzeiten bei rund 30 Einzelaussstellungen und ebenso vielen Ausstellungsbeteiligungen.

Die Gedächtnisausstellung zum 90. Geburtstag des Künstlers präsentiert Werke aus allen Schaffensperioden, die das breite Spektrum seines brillanten Könnens wiedergeben: von den Landschaftsbildern über die Stillleben bis zu den Porträts. Manche seiner Bilder zeichnet aber ganz besonders die für ihn charakteristische Satire aus.

Bilder von Helmuth Fetz sind erzählte Dichtung, die den Betrachter in Bewunderung verharren lässt. Aus der Feder von Helmuth Fetz stammen übrigens auch zwei Bücher. Das eine ist den 21 Künstlergeschichten, einer Sammlung von Episoden gewidmet, die er seinen Bildern gegenüberstellt, das andere schildert in Romanform unter dem Titel „Missbraucht und betrogen“ seine Jugenderinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus.