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20.03. bis 17.05.1997 - Emmy Woitsch d. J., Zum 75. Geburtstag

Emmy Woitsch wurde am 9. Juni 1894 in Ried als Emma Anna Josepha Dorfwirth geboren. Ihr Vater, der bekannte Chirurg und Kaiserliche Rat Dr. Josef Dorfwirth, legte bereits im Kindesalter großen Wert auf die musische Erziehung und Ausbildung seiner Tochter. Da für Mädchen der Besuch des Gymnasiums zu dieser Zeit nicht möglich war, erhielt seine begabte Tochter Privatunterricht von den dort tätigen Zeichenlehrern. Später war es vor allem der gebürtige Rieder Maler Franz Xaver Weidinger, der sie zu künstlerischem Schaffen ermutigte. Dennoch schuf sie eigentlich alle ihre Werke nur für sich und verschenkte diese in ihrem großen Freundeskreis. Nur mit Mühe konnten sie ihre Freunde dazu bewegen, ihre Bilder zu signieren. Waren es zunächst vor allem die Motive der Innviertler Landschaft, die sie topographisch genau in ihren spezifischen Stimmungen festhielt, so fühlte sie sich nach ihrer Heirat mit dem Bankbeamten Otto Woitsch im Jahr 1919, besonders auch zur Landschaft seiner Heimat, dem Böhmerwald, hingezogen, wo sie fortan die Sommermonate verbrachte. Mit den Malsachen im Rucksack und mit einem Sonnenschirm bewaffnet erwanderte sie sich ihre Motive buchstäblich. Für Blumenstücke hatte sie nur bei Schlecht­wetter Zeit. Nach der Geburt der Kinder Emmy 1922 und Otto 1924 hatte sie wenig Muße für ihre künstlerischen Neigungen. Anfang der dreißiger Jahre begann für Emmy Woitsch eine fruchtbare Schaffensperiode. Prof. Max Bauböck regte sie schließlich zu ihrer ersten Ausstellung in den Räumlichkeiten der Innviertler Galerie an, die zu dieser Zeit im damaligen Gymnasium untergebracht war.

Als im Alter von siebzig Jahren ihr Gesundheitszustand das Arbeiten in der freien Natur nicht mehr zuließ, begann sie auf vielfachen Wunsch ihre Werke - besonders die allseits beliebten Kornmandlmotive zu kopieren.

Die ausgestellten Bilder, die wahrhaft für sich sprechen und keiner Interpretation bedürfen, stammen aus dem Fundus des MUSEUMS Innviertler Volkskundehaus oder sind Privat­leihgaben.