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12. 02. - 11. 06. 2016 "Klosterküche und Haferbrei - Esskultur im Mittelalter"

Im Gegensatz zum Klischee von mittelalterlichen Tafelrunden mit gewaltigen Fleischmengen und tropfendem Bratensaft stellte Haferbrei Jahrhunderte lang das wichtigste Gericht des Mittelalters dar. Erst im Lauf des 13. Jahrhunderts wurde schließlich Brot zum Hauptnahrungsmittel. Den gesellschaftlichen Rang eines Menschen erkannte man in der hierarchischen Welt des Mittelalters auch daran, welches Brot er aß. Gekocht wurde auf einer offenen Feuerstelle. In bäuerlichen Haushalten war es üblich Gerichte zu essen, die in einem einzigen Kessel zubereitet werden konnten, also Suppen und Eintöpfe. Nur in wohlhabenden Haushalten gab es Bratenspieße, Pfannen und Waffeleisen.

Wein und Bier wurden häufiger getrunken als das sehr oft verunreinigte Wasser. Die Weine schmeckten sauer, galten aber als gesund, es hieß, sie förderen die Verdauung und heben die Stimmung. In vielen Regionen war Bier das Hauptgetränk, es enthielt wenig Alkohol und durfte auch an Fasttagen getrunken werden. Zentren der Bierbrauerei waren die Klöster.

Sie leisteten außerdem Pionierarbeit im Acker- und Weinanbau, bei der Fischzucht, der Käseproduktion und der Züchtung von Obstsorten. Die Ausstellung erzählt von kostbaren Gewürzen, eingelegten Heringen, der Bedeutung des Honigs, von höfischen Tischsitten und auch von fantasievollen Wegen, die strengen Fastengebote zu umgehen.