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Rosa Janko

* Geburtsort unbekannt | 8. April 1944

† Krankenhaus Ried im Innkreis | 13. Mai 1945

Landarbeiterkind.

In Wilhelming entstand im Sommer 1944 ein sogenanntes fremdvölkisches Kinderheim. Die meist unehelichen Kinder von Zwangsarbeiterinnen wurden ihren Müttern weggenommen, damit diese sofort nach der Entbindung wieder arbeiten konnten. 

Der Standard – hygienisch wie medizinisch – in diesen offiziell als „Pflegestätten“ bezeichneten Heimen war so gering, dass die Säuglinge und Kleinkinder darin reihenweise umkamen. Was aber niemanden kümmerte. Die Kinder der Zwangsarbeiterinnen waren unerwünscht. 

Im Kreis Ried wurde ein ehemaliger Wirtshaussaal in der Gemeinde Utzenaich gepachtet und umgebaut. Es gab Platz für 60 Säuglinge.

Der erste Todesfall ist am 19. Oktober 1944 dokumentiert. Bis Kriegsende verstarben insgesamt 34 Kleinkinder – Rosa Janko ist eines von ihnen. 

Rosa Janko und 195 weiteren Todesopfern von Nationalsozialismus und Faschismus im Bezirk Ried im Innkreis ist der Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus gewidmet.

Quelle: Gansinger, Gottfried: Nationalsozialismus im Bezirk Ried im Innkreis – Widerstand und Verfolgung 1938-1945. Innsbruck – Wien – Bozen: Studien Verlag 20164.