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Hanns Kobinger, Gemälde und Grafiken

Hanns Kobinger wurde 1892 in Linz geboren. Seine Mutter stammte aus der Solwakei, der Vater aus Krumau in Böhmen. Nach der Matura begann Kobinger seine berufliche Laufbahn als Rechnungs-Praktikant bei der Oö. Landeshypothekenanstalt in Linz. Im Juni 1915 verpflichtete er sich als Einjährig-Freiwilliger und wurde kurz vor dem Zusammenbruch der Front durch eine Granate verwundet. Seit Beginn des Jahres 1919 war Kobinger mit der Gruppe von Intellektuellen und Künstlern in Kontakt, die sich im Klublokal „Grille“ in Linz traf. Seit der Gründung der Kunstschule von Mathias May 1920 zählte Kobinger zu dessen Schülern. Schon vor der Schließung dieser für Linz so wichtigen Institution war es zu Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern von modernen und konservativen Strömungen gekommen. Aus der Gruppe der Fortschrittlicheren, zu der auch Kobinger gehörte, entstand die „Oberösterreichische Künstlervereinigung“, die sich schließlich der 1913 gegründeten Künstlergruppe MAERZ anschloß, der auch Fritz von Herzmanovsky-Orlando und Alfred Kubin angehörten. Schon früh begann Kobinger mit Hilfe der Druckgrafik neue Wege des Ausdrucks zu suchen. Nach einer Schädelbasisverletzung und daraus resultierender frühzeitiger Versetzung in den Ruhestand widmete sich Kobinger ganz der Kunst. Anzahl und Qualität der Arbeiten steigen in dieser Zeit enorm. Zahlreiche Reisen regen ihn immer wieder zu neuen Motiven an. Seine hervorragenden Druckgrafiken zeigen Aspekte des Japanismus und des Jugendstils. Mit seiner zweiten Frau, die er in Berlin geheiratet hatte, übersiedelte Kobinger schließlich nach Grundlsee, wo er während des Zweiten Weltkrieges sehr zurückgezogen lebte. Erst 1946 wagte sich Kobinger wieder stärker an die Öffentlichkeit und nahm an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil. 1967 ehrte die Republik Österreich Hanns Kobinger mit dem Silbernen Ehrenzeichen. Aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes übersiedelte das Ehepaar Kobinger 1973 in das Bezirksaltersheim Gramastetten wo Hanns Kobinger im Jänner 1974 nach langem Leiden verstarb.