Startseite > KULTUR > Lern- und Gedenkort > NS-Opfer Stadt Ried > Alois Auleitner

Alois Auleitner

* Ried im Innkreis | 28. Mai 1916

† 6. Jänner 1945 – für tot erklärt 27. Jänner 1953

Gebürtiger Rieder, Angehöriger der Deutschen Wehrmacht. Von der Reichsbahn dienstlich versetzt. Als Arbeitsplatzflüchtling ins Lager Weyer eingewiesen. Aufenthalt im KZ Mauthausen. 

Alois Auleitner zählt nicht nur durch seinen Tod an einer Kriegsfront zu den Opfern des Nationalsozialismus, sondern auch wegen seines mehrmonatigen Aufenthalts im Arbeitserziehungslager Weyer / St. Pantaleon und im KZ Mauthausen.

Diese Strafe bezog sich auf seine Weigerung, im Gau Saarpfalz eine Arbeitsstelle anzunehmen. Als Arbeiter bei der Reichsbahn in Ried wurde er im Sommer 1940 dorthin versetzt. Er hingegen wollte zuhause eine Ausbildung absolvieren und trat seinen Dienst nicht an.

Dieser Vorfall beschäftigte die Behörden. Der Bürgermeister der Stadt empfahl seine Einweisung in die neue Anstalt, immerhin sei er ein Arbeitsplatzflüchtling. In Weyer in der Gemeinde St. Pantaleon war zu dieser Zeit ein Arbeitserziehungslager errichtet worden. Die Gefangenen leisteten schwerste körperliche Zwangsarbeit bei der Trockenlegung des Ibmer Moores. Nachdem der Rieder Staatsanwalt Dr. Josef Neuwirth wegen der brutalen Behandlung der Häftlinge Ermittlungen eingeleitet hatte, wurde das Lager Anfang Jänner 1941 geschlossen.

Alois kam daraufhin ins KZ Mauthausen. Nach einem Monat wurde er zur Bewährung in eine Strafkompanie der Wehrmacht entlassen. 1943 heiratete der anscheinend wieder rehabilitierte Rieder, ein Jahr später wurde er Vater. 1945 erhielt seine junge Familie eine letzte Nachricht von der Front. Er dürfte in der Region Weichselbogen ums Leben gekommen sein. 1953 wurde der Vermisste amtlich für tot erklärt.

Alois Auleitner und 195 weiteren Todesopfern von Nationalsozialismus und Faschismus im Bezirk Ried im Innkreis ist der Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus gewidmet.

Quelle: Gansinger, Gottfried: Nationalsozialismus im Bezirk Ried im Innkreis – Widerstand und Verfolgung 1938-1945. Innsbruck – Wien – Bozen: Studien Verlag 20164.