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Luba Solawjew

* Ried im Innkreis | 1. November 1944

† Utzenaich | 2. Februar 1945

Ukrainisches Landarbeiterkind.

In Wilhelming entstand im Sommer 1944 ein sogenanntes fremdvölkisches Kinderheim. Die meist unehelichen Kinder von Zwangsarbeiterinnen wurden ihren Müttern weggenommen, damit diese sofort nach der Entbindung wieder arbeiten konnten. 

Der Standard – hygienisch wie medizinisch – in diesen offiziell als „Pflegestätten“ bezeichneten Heimen war so gering, dass die Säuglinge und Kleinkinder darin reihenweise umkamen. Was aber niemanden kümmerte. Die Kinder der Zwangsarbeiterinnen waren unerwünscht. 

Im Kreis Ried wurde ein ehemaliger Wirtshaussaal in der Gemeinde Utzenaich gepachtet und umgebaut. Es gab Platz für 60 Säuglinge.

Der erste Todesfall ist am 19. Oktober 1944 dokumentiert. Bis Kriegsende verstarben insgesamt 34 Kleinkinder – Luba Solawjew ist eines von ihnen. 

Luba Solawjew und 195 weiteren Todesopfern von Nationalsozialismus und Faschismus im Bezirk Ried im Innkreis ist der Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus gewidmet.

Quelle: Gansinger, Gottfried: Nationalsozialismus im Bezirk Ried im Innkreis – Widerstand und Verfolgung 1938-1945. Innsbruck – Wien – Bozen: Studien Verlag 20164.