Prof.
Karl M. Adlmannseder – ein Leben für die Keramik
zum
Jubiläum 90 Jahre
Keramische
Werkstätte Angermayer
„Kunst
und Brauchtum aus Pinsel und Ton“ – unter diesem Motto zeigt die Ausstellung
einen Streifzug durch das keramische Schaffen des Eberschwanger Ton-Künstlers
Karl M. Adlmannseder und der jubilierenden keramischen Werkstätte Angermayer.
Karl M. Adlmannseder wurde
1902 in Salzburg geboren, wo er seine Ausbildung an der privaten Kunstschule
der Malerin Elfriede Mayer erhielt. Die Begegnung mit
Künstlerpersönlichkeiten wie Anton Faistauer und Felix Albrecht Harta sollten
für ihn prägend sein.
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Sein Cousin
Anton Angermayer aus Eberschwang erhielt seine Ausbildung in der berühmten
Keramikwerkstätte Schleiss in Gmunden. Als Geselle fertigte er für verschiedene
deutsche Keramikbetriebe Kachelöfen nach Entwürfen der Firma Schleiss an. Karl
M. Adlmannseder folgte ihm nach Heidelberg, wo er eine hervorragende Ausbildung
bekam.
Als
Anton Angermayer 1927 den Hafnerbetrieb in Eberschwang von seinem Großvater
übernahm, wollte er auf die Zusammenarbeit mit seinem Cousin nicht verzichten
und holte sich Karl als freischaffenden Künstler für die gestalterische Arbeit.
Dies sollte der Beginn einer dauerhaften Zusammenarbeit sein, die die Grundlage
für den nun seit 90 Jahren bestehenden Handwerksbetrieb darstellt.
Der
schöpferische Geist Karls gab sich nicht mit der Herstellung von Gebrauchs- und
Kleinkeramik zufrieden. Er formte auch religiöse Szenen, Darstellungen des
Innviertler Volkslebens, sowie Stadtansichten. Man lobte diese Werke allgemein
als „besten Ausdruck echter Volkskunst“. Franz Lipp, der ehemalige Leiter der
Volkskundeabteilung des Oö. Landesmuseums, bezeichnete Adlmannseder als
„Ton-Poet“ aus Eberschwang. Es stellten sich immer mehr Kunden ein, die einen
individuellen, handbemalten Kachelofen wollten. So findet man einen Prunkofen
in der Festung Spielberg in Brünn mit Darstellungen aus dem Leben von Prinz
Eugen. Adlmannseder fertigte Öfen für Repräsentationsräume von Schlössern (z.
B. Vichtenstein, Kremsegg, Starhemberg) an, für einladende Gasthäuser, aber
auch für Amtsräume in Gemeindeämtern wie Waldzell, Eberschwang oder Pram.
Viele
weitere Werke des Künstlers erwarben Museen, so u. a. das Hetjensmuseum
Düsseldorf, die Kunsthalle Mannheim, das Keramische Museum in Faenza (Italien),
das Museum für angewandte Kunst Wien, das Oö. Landesmuseum und das Technische
Museum in Wien.
Prof.
Adlmannseder arbeitete bis zu seinem plötzlichen Ableben am 14. Juni 1981 in
der Firma Angermayer. Anton Angermayer und Prof. Karl M. Adlmannseder waren 54
Jahre lang in einer beruflichen Symbiose vereint, die ein Ergebnis zeigt, das
heute in Österreich einmalig ist.
Eröffnung: 21. September
2017, 19 Uhr
Dauer der Ausstellung: bis
25. November 2017
Di-Fr 9-12 und 14-17 Uhr,
Sa 14-17 Uhr
Museum Innviertel
Volkskundehaus, Kirchenplatz 13, Ried im Innkreis